Ein weit verbreiteter Irrtum lässt im Sommer Keller und Souterrain-Wohnungen schimmeln und schädigt nachhaltig die Bausubstanz.

Bekannt ist, dass falsches Lüftungsverhalten zu Schimmelbildung führen kann. Dabei hält sich hartnäckig das Gerücht, dass man feuchte Keller am besten im Sommer trocknet. Doch gerade das Gegenteil ist der Fall: In warmer Luft ist mehr Flüssigkeit gespeichert als in kühler Luft. Strömt die warme, feuchte Luft nun in die kühleren Kellerräume, kommt es zu einer Sommerkondensation. Das bedeutet die warme Luft gibt Feuchtigkeit an die Wandoberfläche ab – dabei kondensiert sie und auf der Wand entsteht Kondenswasser. Aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit und des Feuchtigkeitsfilms auf der Wand, steigt die Gefahr der Schimmelbildung und Bauschäden immens. Je nach Nutzung von Kellerräumen – Lagerraum oder Wohneinheit – ist auf die Luftfeuchtigkeit gesondert zu achten.

„Werden diese regelmäßig von Personen genutzt, muss Schimmel unbedingt vermieden werden um die Gesundheit nicht zu gefährden. Doch auch wenn die Räume nur als Lager dienen, ist darauf zu achten, dass das Lagergut nicht schimmelt und die Bausubstanz nicht geschädigt wird“ rät Peter Skala von der Plattform MeineRaumluft.

Diese einfachen Regeln bei der Vermeidung von Schimmelbildung:

  • Lüften Sie kurz und stoßartig, wenn die Außentemperatur sinkt – also nachts und in den frühen Morgenstunden.
  • Sorgen Sie für eine Querlüftung (durch vollständiges Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern) – so erreichen Sie in kurzer Zeit einen hohen Luftaustausch in den Räumen.
  • Ist eine Querlüftung nicht möglich, können Sie alternativ einen Ventilator einsetzen.
  • Reduzieren Sie Aktivitäten, die hohe Feuchtigkeit in Innenräumen produzieren – z.B. Wäsche-Aufhängen. Nach dem Duschen/Baden/Kochen lüften oder die Türe weit offen lassen.
  • Vor allem in Kellerräumen kann der Einsatz von Entfeuchtungsgeräten sinnvoll sein. Warten Sie mit dem Austrocknen von Kellerräumen am besten auf kalte Herbst- und Wintertage.
  • Schließen Sie während heißer, feuchter Stunden alle Fenster und Türen.
  • Behalten Sie die relative Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Auge. Diese sollte in Wohnräumen im Idealfall dauerhaft unter 60 Prozent liegen.
  • Fenster mit integrierten Lüftungssystemen lüften Innenräume bedarfsgerecht, komfortabel und energieeffizient.
  • Eine kontrollierte Wohnraumlüftungsanlage und Klimaanlagen sorgen für geringere Luftfeuchtigkeit in den Räumen.

 Kostenfreier Leitfaden zum Download

Weitere vertiefende Informationen und mehr Tipps hat die unabhängige Plattform MeineRaumluft in ihrem „Leitfaden für eine gesunde Raumluft“ zusammengestellt. Der Leitfaden steht kostenfrei zum Download zur Verfügung.

Der Mensch gibt eine Wolke an reaktiven Chemikalien an seine Umgebung ab – und beeinflusst so auch die Qualität der Raumluft mit. Ein menschlichse Oxidationsfeld entsteht, wenn die auf unserer Haut vorhandenen organischen Moleküle mit winzigen Spuren von Ozon in der Raumluft reagieren. In Folge entstehen hochreaktive Hydroxyl-Radikale, die weitere Reaktionen hervorrufen.

Wir verbringen typischerweise 90 Prozent unserer Zeit in Innenräumen. Dort sind wir von einem unsichtbaren Molekülcocktail umgeben: Wände, Böden und Möbel gasen aus, beim Kochen oder Putzen entweichen chemische Stoffe in die Luft und je nach Umgebung gelangen auch Schadstoffe von außen nach innen. Außerdem geben wir selbst ständig beim Atmen und über die Haut diverse Moleküle an die Umgebung ab.

In Innenräumen entstehen jedoch hohe Mengen an OH-Radikalen – allein durch die Anwesenheit von Menschen und Ozon. Unter der Leitung des Max-Planck-Instituts für Chemie zeigt das eine neue Studie, entstanden gemeinsam mit Forschenden aus den USA und Dänemark.

„Wir müssen die Chemie in Innenräumen überdenken, denn die Oxidationsfelder, die wir selbst erzeugen, verändern auch viele Chemikalien in unserer direkten Umgebung“, sagt Projektleiter Jonathan Williams. „Das OH-Radikal kann viel mehr chemische Verbindungen oxidieren als Ozon, wodurch eine Vielzahl von Produkten direkt in unserer Atemzone entsteht, deren Auswirkungen auf unsere Gesundheit noch unbekannt sind.“

Die neuen Erkenntnisse haben auch eine ganz praktische Bedeutung für unsere Gesundheit: Gegenwärtig werden die chemischen Emissionen vieler Materialien und Einrichtungsgegenstände unter Laborbedingungen isoliert geprüft, bevor sie für den Verkauf freigegeben werden. Es wäre jedoch ratsam, auch Tests in Anwesenheit von Personen durchzuführen, so der Atmosphärenchemiker Williams. Denn Oxidationsprozesse können unter anderem zur Bildung Atemwegs-reizender Stoffe wie Oxopentanal (4-OPA) und kleiner Partikel in unmittelbarer Nähe der Atemwege führen, was besonders bei vorerkrankten Menschen und Kindern eine Rolle spielen kann.

Danke John für die Möglichkeit zur Veröffentlichung.
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In vielen Büros sind die richtige Luftfeuchtigkeit und frische Luft leider immer noch viel zu selten, obwohl diese Faktoren massgeblich das Wohlbefinden der Angestellten betreffen. Im Interview verrät Dr. Stephanie Taylor von der Harvard Medical School, wie die Gesundheit und Produktivität der Beschäftigten von diesen beiden Faktoren beeinflusst wird.

Das Office wird häufig als Virenschleuder bezeichnet. Warum ist diese Erkenntnis besonder wichtig für Büroarbeitsplätze?

Büros zählen zu den öffentlichen Orten mit erhöhtem Infektionsrisiko. In Innenräumen ist die Luft oftmals deutlich trockener als im Freien, bedingt durch verschiedene Faktoren: Klimaanlagen, Heizungsluft oder Elektrogeräte wie Drucker oder Computer. Eine niedrige Raumluftfeuchtigkeit führt zu trockenen Augen sowie gereizten Schleimhäuten. Das mindert das Wohlbefinden der Beschäftigten und deren Produktivität. Gleichzeitig steigt das Risiko, sich mit Krankheitserregern anzustecken. Das ist im Büro besonders problematisch. Denn dort halten sich üblicherweise mehrere Mitarbeiter über einen längeren Zeitraum im selben Raum auf, und sie atmen zwangsläufig die gleiche Luft ein. Fenster lassen sich oft nicht öffnen. Falls doch, wird vor allem in kühleren Jahreszeiten zu selten gelüftet. Zudem gehen viele Beschäftigte trotz eines Infekts zur Arbeit. Sie begegnen ihren Kollegen im Büro sowie auf dem Flur und fassen die gleichen Türklinken an.

Sie haben eine Petition initiiert, die an die WHO gerichtet ist. Was genau fordern Sie?

Die Petition 40to60RH fordert von der WHO eine Mindestgrenze für die Luftfeuchtigkeit in öffentlichen Gebäuden, um Atemwegsinfektionen zu reduzieren. Mehrere Immunbiologen, Mediziner sowie Unternehmen wie Airthings und Condair unterstützen die Petition. Durch die Covid-19-Pandemie wurde vielen erst bewusst, wie wichtig unser Anliegen ist. Die empfohlene Luftfeuchtigkeit beträgt zwischen 30 und 60 Prozent. Zwar gibt es bereits offizielle WHO-Richtlinien zur Raumluftqualität, die betreffen jedoch mehr die Verschmutzung oder den Schimmel. Eine Untergrenze für die Luftfeuchtigkeit ist allerdings noch nicht definiert. Bei einem Mindestwert müssten Baubehörden auf der ganzen Welt ihre Richtlinien aktualisieren und Gebäudeeigentümer sowie -betreiber die geeigneten Massnahmen zu dessen Einhaltung ergreifen. Denn ein optimales Raumklima fördert das Leben und die Gesundheit von Millionen von Menschen.

Das vollständige Interview

Das vollständige Interview lesen Sie hier im büroblog schweiz. Die Abbildung ist von Condair.

Auf Einladung der Initiative PrimaBüroKlima fand am 28. Juni 2022 ein Expertengespräch zum Thema „Gutes und sicheres Raumklima in Büroumgebungen“ statt. Im Mittelpunkt des Roundtables stand die Anpassung des staatlichen Arbeitsschutzes zum Innenraumklima an neue Erkenntnisse und jüngere Erfahrungen.

Büroraumklima: Gewonnene Aufmerksamkeit für Aufklärung nutzen

Als Basis diente eine im Mai 2022 im Fachmagazin OFFICE ROXX erschienene Umfrage zu raumklimatischen Bedingungen sicherer Büroarbeit. An die dort veröffentlichten Statements wurde angeschlossen. Im Fokus stand vor allem, welche Regelungen über die bereits bestehenden hinaus noch sinnvoll sein könnten.

Ziel des Expertengesprächs war es, den Austausch zum Thema Raumklima in Büroumgebungen zu fördern, Sachverhalte aufzuklären sowie Diskussions- und Handlungsbedarfe festzustellen.

„PrimaBüroKlima“ wurde vor zwei Jahren vom Deutschen Institut für moderne Büroarbeit DIMBA, dem PRIMA VIER Nehring Verlag sowie MeineRaumluft ins Leben gerufen. 

Expertenrunde aus Deutschland und Österreich 

Zu den Teilnehmern des Roundtables gehörten so renommierte Raumklima-Experten wie Dr. Simone Peters (IFA), Dr. Carina Jehn (VBG), Dr. Kersten Bux (BAuA), Dr. Kai Rewitz (RWTH Aachen University) sowie Dr. Heinz Fuchsig und Peter Skala als Vertreter von MeineRaumluft teil.

Büroraumklima: Gewonnene Aufmerksamkeit für Aufklärung nutzen
Die Expertenrunde war sich einig, dass dem Thema Innenraumklima durch die Coronapandemie endlich die Bedeutung zugekommen ist, die ihm gebührt. Die Welle der entstandenen Aufmerksamkeit müsse nun genutzt werden, um zu allen relevanten Aspekten des facettenreichen Themas aufzuklären, zum Beispiel auch zu Lufttemperatur, Luftgeschwindigkeit, Luftfeuchte, Feinstaub, Schadstoffe/VOC und Schimmel.

Den vollständigen Artikel
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Seit vielen Jahren arbeitet die unabhängige Plattform MeineRaumluft.at mit Experten aus Forschung & Wirtschaft zusammen, um auf gesunde Innenraumluft hinzuweisen.  
Über 90 % unserer Zeit verbringen wir in Räumen, das sind mehr als 20 Stunden pro Tag. Im Durchschnitt macht ein erwachsener Mensch dabei 20.000 Atemzüge täglich. Leider werden vor allem in der Phase des Hausbauens auch Fehlentscheidungen getroffen, die Betroffene oft ein Leben lang mit Unwohlsein bis hin zu Krankheitssymptomen begleiten.
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New Work ist in aller Munde. Der Ausbruch der Pandemie machte deutlich, dass der Mensch und sein Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen. 

Die Arbeitswelt verändert sich rasend, „New Work“ ist der Megatrend. Flexibilität, Freiheit und Vernetzung sind die Schlagworte, eine gesunde Raumluft ein unterschätzter Produktivitätsfaktor. Weiterlesen