Isabella Hollerer: Pflanzen in Innenräumen

Fachbeitrag von unserem Plattformpartner bellaflora zum Thema Wirkung und richtigen Einsatz von Pflanzen in Innenräumen

Pflanzen sind schön anzusehen und unverzichtbar für die Dekoration von Innenräumen. Mindestens ebenso wichtig ist, dass viele grüne Blätter nachweislich das Raumklima verbessern und so einen wichtigen gesundheitlichen Beitrag leisten.

Pflanzen erhöhen die Lebensqualität in Gebäuden: Sie steigern das Wohlbefinden und die allgemeine Zufriedenheit und sorgen für Staubreduktion, Schadstoffabbau und Schallreduktion. Ausschlaggebend dafür sind spezielle Enzyme in den Blättern, mit deren Hilfe Pflanzen schädliche Substanzen aus der Luft filtern und diese in unschädliche Stoffe wie Aminosäuren oder Zucker umwandeln. Mit der richtigen Auswahl an Pflanzen kann in jedem Raum die Luftqualität verbessert werden. Die grünen Alleskönner vereinen die Funktionen von Klimaanlage, Luftbefeuchter und Schadstofffilter. Sie sind ökologisch nachhaltig, verursachen keine störende Geräuschbelastung, bringen Farbe in den Raum und unterstützen bei der individuellen Gestaltung der Einrichtung.

Schon drei bis sechs sorgfältig ausgewählte Grünpflanzen mittlerer Grösse reichen aus, um die Luftfeuchtigkeit eines ca. 30m2 grossen Raumes auf natürliche Weise von 30% auf angenehme 44 bis 55% zu erhöhen. Um den optimalen Klima-Effekt luftreinigender Pflanzen zu erreichen, ist es ratsam, verschiedene Arten der grünen Helfer in der Wohnung, im Büro oder in Schulklassen zu platzieren. Die Auswahl reicht von Ficus Benjamini bis zur Grünlilie – je nach Nutzung und Schadstoffbelastung des Raumes.

Zimmerpflanzen filtern Schadstoffe

„Wir wissen, dass ausgewählte Pflanzen in der Lage sind, ganz bestimmte Schadstoffe aus der Luft zu filtern und zu binden“, erklärt Mag. Isabella Hollerer, Leiterin der Abteilung Nachhaltige Entwicklung bei bellaflora. „Spathiphyllum, das Einblatt, beispielsweise, filtert nachweislich Aceton aus der Raumluft. Ebenso wie die Efeutute, die die Ausgasungen von Lacken und Klebstoffen aufnehmen kann. Neben dieser Filterwirkung reichern die Pflanzen die Raumluft mit Sauerstoff an und regulieren ihren Feuchtigkeitshaushalt“, betont Hollerer.

Diesen Effekt bestätigen auch Untersuchungen der Raumfahrtbehörde NASA. Besonders der Efeu gehört zur Elite der grünen Luftreiniger. Er absorbiert die meisten Schadstoffe, die in Wohn- und Büroräumen vorkommen, wie Toluol, Benzol oder Formaldehyd, das grossteils in Vorhängen, Bodenbelägen oder Möbeln enthalten ist.

Drachenbaum, Schefflera und Strahlenaralie filtern vor allem Schadstoffe, die beispielsweise aus
Vorhängen oder Spanplatten ausgasen.

7 optimale Pflanzen, die Sie als „grüne Luftreiniger“ einsetzen können:

  • Dracaena marginata (Drachenbaum) – ist ein wirkungsvoller Luftreiniger, bei der Reinigung der Luft von Xylol, Trichlorethylen und Formaldehyd ( 10 Mikrogramm / Stunde)
  • Epipremnum aureum (Efeutute) – entfernt Formaldehyd (5 Mikrogramm / Stunde)
  • Sansevieria trifasciata (Bogenhanf) – produziert Sauerstoff und verbraucht Kohlendioxid nicht am Tag, sondern in der Nacht. Wäre optimal für das Schlafzimmer. (Formaldehydabbau 2 Mikrogramm / Stunde)
  • Ficus benjamini (Birkenfeige) – entfernt Luftschadstoffe sehr effektiv, besonders Formaldehyd (10 Mikrogramm / Stunde).
  • Schefflera elegantissima (Strahlen-, Fingeraralie) – entfernt Formaldehyd ( 9 Mikrogramm / Stunde)
  • Spathiphyllum wallisii (Einblatt) – entfernt besonders gut Alkohole, Aceton, Trichlorethylen, Benzol und Formaldehyd (10 Mikrogramm / Stunde).
  • Chlorophytum comosum (Grünlilie) – unkomplizierte Pflanze baut chemische Schadstoffe ab.

Welche Pflanze für welches Zimmer?

Abhängig von Licht- und Luftverhältnissen eignet sich nicht jede Pflanze für jeden Raum und jeden Standort. Im Badezimmer herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit und es ist zumeist recht warm. Die Grünlilie als tropische Pflanze fühlt sich hier besonders wohl und ist zudem sehr pflegeleicht. Für Badezimmer ohne Fenster eignet sich ein Farn, er mag es gerne schattig und feucht. Da das Wohnzimmer der meistgenutzte Raum ist, sollte darauf besonderes Augenmerk gelegt werden. Die Efeutute ist ein passender Helfer und freut sich über einen hellen Platz. Für die Begrünung im Schlafzimmer eignen sich sogenannte CAM-Pflanzen. Die Abkürzung „CAM“ steht für den englischen Begriff „crassulacean acid metabolism“, was auf Deutsch Crassulaceen-Säurestoffwechsel bedeutet. Diese besonderen Pflanzen nehmen vorwiegend nachts CO2 auf und geben Sauerstoff ab, um starke Wasserverluste zu vermeiden. Dazu zählen neben Bogenhanf, Echte Aloe und Bromelien auch die beliebten Orchideen und verschiedene Kakteen. Der Bogenhanf filtert zudem Zigarettenschadstoffe besonders gut. Je grösser und vitaler die Pflanzen sind, desto besser ist ihre Befeuchtungs- bzw. Reinigungsleistung. Die Luft wird dadurch frischer und gesünder. Bei der Auswahl der Pflanzenart sollte man auch auf die Geruchsentwicklung achten. Einige stark riechende Pflanzen wie Jasmin empfinden manche Menschen als störend. Zudem können sie das Wohlbefinden aufgrund einer allergischen Reaktion auf die Geruchsstoffe verschlechtern. Pollenallergiker sollten daher keine blühenden Zimmerpflanzen in den Raum stellen.

Tipp: Die Blätter der Pflanzen regelmässig abstauben, sodass sie ihre positive Wirkung besser entfalten können.

 

Mag. Isabella Hollerer

Fa. Bellaflora