„Raumluft macht Schule“ im Primarschulzentrum Hess

Zuhörer

Geschätzte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, danke für Ihren Beitrag beim Besuch „Raumluft macht Schule“ im Primarschulzentrum Hess in Weinfelden!

75 Teilnehmende besuchten den ersten Tag der Impulsreihe «Raumluft macht Schule», welche ich mit grosser Freude begrüssen durfte und die Plattform «MeineRaumluft.ch» kurz erklärte. Wichtig ist, dass die Schulmesskampagne weiterläuft, zwecks Sensibilisierung, obwohl jetzt ein Schlussbericht aufliegt. Es können weiterhin kostenfrei Messgeräte für eine Woche auf www.meineraumluft.ch bestellt werden, sowie auch für die Raumluftmesskampagne in Büros. Bitte macht dafür Werbung, damit diese kostenfreie Aktionen auch genutzt und Erkenntnisse daraus gezogen werden können.

Frau Danielle Lalive d’Epineay von Minergie interviewte danach die Schulleiterin, Frau Eva Noger, und den Gemeindevertreter Herr Peter Büchel, welche uns die Erlebnisse und das Empfinden mit der Raumluft ab Einzug ins Schulhaus bis heute darstellten. Die Hauptaussage dabei war, dass ein Lüftungssystem bis zu einem Jahr braucht, bis alle damit umgehen können und alles richtig einreguliert ist.

Danach brachte Herr Roger Waeber uns auf eine eindrückliche Art die Vielseitigkeit der Raumluft herüber, indem er uns erklärte, was «gesunde Raumluft» ist und was damit zusammenhängt. Ebenso verwies er auf die beiden Broschüren des BAG: «Das Schulzimmer richtig lüften» und «Lüftungsplanung bei Schulhausneubauten und -sanierungen». Weitere Infos unter: www.schulen-lueften.ch und www.simaria.ch  Mit Simaria können Sie die Luftqualität in Ihrem Schulzimmer simulieren – dafür sind verschiedene Angaben zum Raum nötig. Sie werden Schritt für Schritt durch den Simulator hindurchgeführt und erhalten eine Kurve der Luftqualität auf Basis Ihrer Eingaben.

Den Powertalk moderierte Danielle Lalive d’Epineay sehr professionell, indem Sie auch das interessierte Publikum miteinbezog. Dabei wurde ersichtlich, dass die Raumluftqualität nicht überall gefordert wird und oft aufgrund Unverständnis und Mangel an Geld nicht tiefgründig genug geplant wird.

Die hohen sommerlichen Temperaturen, zusammen mit den Kindern im Schulraum, heizen die Räume schnell bis über 35 Grad auf, sodass ein Schulbetrieb kaum mehr möglich ist. Da kam die Frage auf, wie können Schulzimmer möglichst energieeffizient gekühlt werden und wo kommt hierfür das Geld her. Auch die Heizperiode mit der zu trockenen Luft wurde erwähnt. Es wurde offensichtlich, dass das Thema «Raumluft» noch in den Kinderschuhen steckt. Diese muss jedoch durch das neue Energiegesetz mit der dichten Gebäudehülle einen prioritären Stellenwert erhalten und entsprechend geplant werden. Wird dies unterlassen, kann nach dem Bau und der Sanierung kaum mehr eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Darunter leiden müssen unsere Kinder und die Lehrpersonen während der vielen Jahre des Schulbetriebes.

Das Schlusswort dufte ich dann zusammenfassend machen, indem ich nochmals nahelegte, dass gesunde Raumluft ein Grundrecht des Menschen ist. Jede Person weiss, dass es eine Heizung in einem Gebäude braucht, jedoch nicht, dass mit der heutigen Bauweise ein Lüftungskonzept erforderlich ist, bei welchem der Luftaustausch klar beschrieben wird. Bei der Planung eines Neubaus oder einer Sanierung, muss die Planerin oder der Planer, (welche eine Urkunde von VDI 6022 /SWKI VA 104 Kategorie A vorweisen können) mit den Eigentümern/Bewohnern/Nutzern den Anspruch an die Raumluft, zusammen definieren. Dies unter Berücksichtigung der Jahreszeiten, des Standortes und des Nutzungsverhaltens und der notwendigen Mittel.

MeineRaumluft.ch bringt die Wichtigkeit der Raumluft an die Gesellschaft weiter, indem die Plattform jedes Jahr einen Schulwettbewerb «Luftsprung» durchführt, wo die Kinder auch das Lüftungsverhalten zu Hause ankreuzen und so auch die Eltern involviert werden (aktueller «Luftsprung» ist angefügt und läuft noch bis am 09.04.20). Weiter werden in Schulen und Büros Raumluftmesskampagnen durchgeführt, welche die komplexe Thematik der Raumluft bei den Kindern, Lehrpersonen und der Gesellschaft aufzeigt. So wird das Verständnis in der Bevölkerung für gesunde Raumluft geweckt und ersichtlich, dass gesunde Raumluft nicht einfach so entsteht, sondern fachspezifisch geplant, installiert und gewartet werden muss und auch Geld kostet. Hier dankte ich den vier anwesenden  Journalistinnen und Journalisten, (Fokus, Meine Gesundheit, Tages- und Regionalzeitung), welche sich für diese wichtige Thematik «gesunde Raumluft» Zeit nahmen und darüber schreiben. Herzlichen Dank dafür.

Anschliessend führten der Hauswart Roman Steuble und der HLK-Planer Paul Rohner die sehr interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das vorbildliche Minergie A-zertifizierte Schulhaus.

Danach fanden sich alle an einem fein zubereiteten Buffettisch wieder, mit vielen verschiedenen, schmackhaften Häppchen und einer grossen Auswahl an Getränken. Dabei wurden rege Erfahrungen ausgetauscht und es entstanden viele interessante, neue Bekanntschaften.

Der erste Tag «Raumluft macht Schule» war auf der ganzen Linie sehr erfolgreich und positiv, mit vielen Erkenntnissen. Damit dies auch nachhaltig wird, führen wir diese Impulsreihe zweimal pro Jahr durch, jeweils an einem anderen Standort in der deutschsprachigen Schweiz.

Der nächste Anlass «Raumluft macht Schule» findet am Mittwoch, 23. September 2020 in der Tagesschule Pfingstweidstrasse 61, 8005 Zürich statt.

Vielen Dank an die Schulhausverantwortlichen, den Hauswart, sowie an alle Teilnehmenden, die sich jetzt aktiv an der Umsetzung für gesunde Raumluft einsetzen.

Luftige Grüsse
Harry Tischhauser, Plattformleiter