Experten warnen vor ungenügenden Luftreinigern

Nachfrage nach Raumluftgeräten – Berner Zeitung mit Fachkommentar von Harry Tischhauser.

Restaurants, Schulen und Spitäler setzen auf professionelle Lüftungen, Privatleute decken sich mit Geräten für den Hausgebrauch ein. Doch nicht alle nützen gegen Viren, warnen Experten.

Die Tage werden kürzer, Aktivitäten verlagern sich vom Freien nach drinnen, und die Fallzahlen steigen. Für viele stellt sich daher die Frage nach einem wirksamen Schutz gegen Coronaviren in Grossraumbüros, Schulen und bei privaten Treffen. Schliesslich will sich niemand beim unverfänglichen Gespräch mit Arbeitskollegen oder bei Kaffee und Kuchen anstecken. Viele sorgen deshalb vor. In Bau- und Elektromärkten ist die Nachfrage nach Luftreinigungsgeräten nach oben geschnellt, und auch professionelle Luftreinigungsfirmen berichten von verstärkten Anfragen.

Bei Coop sowie den Töchtern Interdiscount und Fust steigen die Verkäufe der einschlägigen Geräte. Auch beim Baumarkt Jumbo lässt sich dieser Trend klar ablesen. Allein im September war der Absatz mit Luftreinigern dort viermal so hoch wie im Vorjahresmonat. Als direkten Auslöser für den Boom will Jumbo aber nicht die Corona-Pandemie verstanden wissen – auch weil nicht alle Geräte einen wirksamen Schutz gegen die Viren bieten. Vielmehr sieht der Detailhändler den Trend zu Homeoffice als Grund für das starke Interesse an Luftaufbereitungsgeräten. Bereits vor Ausbruch der Pandemie war die Nachfrage stark.

Nicht alle Geräte schützen

Experten warnen jedoch davor, einfach irgendwelche Luftreiniger aufzustellen mit der Erwartung, sie würden zuverlässig vor Corona schützen.

Die Geräte müssen eine gute Filterleistung haben», sagt Raumluft-Experte Harry Tischhauser. Geeignet seien Reiniger mit Hepafiltern (High-Efficiency Particulate Air), die auch kleine Partikel aus der Luft filtern können.

Tischhauser berät und schult über seine Firma Aktinova Architekten, Planer und Installateure hinsichtlich der Hygieneanforderungen für Raumluftanlagen und -geräte. Zudem hat er die Plattform Meineraumluft.ch ins Leben gerufen. Die Kampagne, die vom BAG sowie weiteren Institutionen und Firmen unterstützt wird, verteilt an interessierte Schulen und Büros kostenlos Messstationen für CO2, Temperatur und Feuchtigkeit. Seit dem Ausbruch von Corona habe die Nachfrage nach den Messegeräten deutlich angezogen, sagt Tischhauser. Das zeige das deutlich gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung. Um sich vor einer Infektion zu schützen, sei es wichtig, Innenräume mit frischer Aussenluft zu versorgen. Zudem warnt Tischhauser vor überheizten trockenen Räumen im Winter, durch die sich das Virus leichter ausbreiten kann.

Restaurants, Schulen, Krankenhäuser setzen auf professionelle Anbieter

Auch Lüftungsanbieter spüren eine verstärkte Nachfrage….zum vollständigen Artikel.
Berner Zeitung, Text Angelika Gruber, Bild Reto Oeschger